Kultur & Genuss
Mariazell bietet eine Vielzahl an verschiedenen Museen und Sehenswürdigkeiten. Besuchen Sie interessante Führungen und Verkostungen und tauchen Sie ein in das Wissen vergangener Zeiten.
Basilika Mariazell
Die römisch-katholische Basilika von Mariazell ist der bedeutendste Wallfahrtsort in Österreich, einer der wichtigsten Europas und der Einzige mit dem Titel eines Nationalheiligtums (katholisch) im deutschsprachigen Raum. In dem im 12. Jahrhundert gegründeten Gnadenort wird ein hölzernes Mariengnadenbild verehrt.
Um 1103 wurde das Gebiet um Mariazell dem Stift St. Lambrecht geschenkt, das dort Mönchszellen gründete, um die ansässige Bevölkerung zu missionieren. Der Legende nach geht die Gründung des Wallfahrtsorts auf den 21. Dezember 1157 zurück. Urkundlich erstmals erwähnt wird Mariazell im Jahr 1243. Ein Marienaltar wurde im Jahr 1266 eingeweiht. Bis heute wird der Wallfahrtsort von Mönchen aus dem Stift St. Lambrecht betreut, gegenwärtiger Superior von Mariazell ist Pater Michael Staberl OSB, ein gebürtiger Mariazeller.
Heimathaus Mariazell
Vom Bürgerspital zum Heimathaus: Das heutige Heimathaus Mariazell wurde im frühen 17. Jahrhundert als „Unteres Spital“ zur Versorgung der Ärmsten geschaffen. Vor diesem Haus wurden aber auch Prozessionen zusammengestellt, um von hier singend und betend mit Fahnen und Tragemadonnen durch die Wiener Straße in die Basilika einzuziehen.
Als nach Errichtung eines modernen Altenheimes das Armenhaus aufgelassen wurde, bot sich im Jahr 1967 dieses Haus – über die Jahrhunderte baulich unverändert – als passender Rahmen für ein Heimatmuseum an.
Als „Heimathaus“ dokumentiert es in zahlreichen Schauräumen, die sich über fünf Etagen verteilen, die vielfältige Geschichte von Mariazell und seiner Umgebung.
Apotheke „Zur Gnadenmutter“
Die Apotheke „Zur Gnadenmutter“ in Mariazell wurde 1718 gegründet und kann auf eine 300-jährige Tradition in der Umsetzung des Wissens über die Traditionelle Europäische Medizin in der täglichen Arbeit und Herstellung von Heilmitteln aus wertvollen, europäischen Heilpflanzen zum Wohle der Menschen zurückblicken. Seit nunmehr 300 Jahren wird dieses wertvolle Wissen von einer Apothekergeneration an die nächste weitergegeben.
Dr. Angelika Prentner, Besitzerin und Leiterin der Apotheke heute, führt dieses Erbe weiter, um es der Nachwelt zu erhalten. Sie hat das Produktsortiment in Auseinandersetzung mit der Natur, den Veränderungen und neuen Anforderungen des heutigen Lebens, fortwährend ergänzt. Es ist ihr auch ein besonderes Anliegen, das wertvolle Heilwissen aus der Traditionellen Europäischen Medizin in Kombination mit der heutigen modernen Medizin weiterzugeben – in Form von Seminaren in der 1. Heilpflanzenschule der TEM, Apotheken-Führungen im Haus, Vorträgen, Medienauftritten, Heilkräuterwanderungen, Büchern, Artikeln in apothekeneigenen Zeitschriften sowie in diversen Fachzeitschriften.Die Apotheke „Zur Gnadenmutter“ wurde im April 2017 in das Immaterielle Kulturerbe Österreich „Apothekeneigene Hausspezialitäten“ aufgenommen.
Hubertussee & Walster
Das Gebiet entlang der Walster gehört den Österreichischen Bundesforsten. Das gesamte Tal der Walster ist ein Naturschutzgebiet. Es befinden sich hier ausgedehnte Jagd- und Fischreviere. Denkmale zeugen davon, dass sich im Tal u. a. auch Kaiser Franz Joseph I., Graf Morzin und der preußische Militär Karl von Bülow zum Jagen aufhielten.
Am Ufer des Hubertussees befindet sich die Bruder-Klaus-Kirche (erbaut 1966–1967), die dem heiligen Niklaus von Flüe geweiht ist. Die Walster wird bei höheren Wasserständen auch von Kajakfahrern genutzt.
Mariazellerbahn
Die schönste Verbindung von Technik und Natur: Von der Landeshauptstadt St. Pölten durch das malerische Pielachtal und das ÖTSCHER:REICH in den Wallfahrtsort Mariazell, über 19 Viadukte und durch 21 Tunnel: Die Fahrt mit der längsten Schmalspurbahn Österreichs gestaltet sich sehr eindrucksvoll. Neben den modernen Garnituren der Himmelstreppe sind auch die exklusiven Panoramawagen 1. Klasse sowie Nostalgiezüge unterwegs, gezogen entweder von der historischen Elektrolok oder der Dampflok Mh.6.
Erlebzelterei Pirker
Der Beruf des Lebzelters, Wachsziehers und Metsieders wurde und wird in Wallfahrtsorten besonders gepflegt und gelebt. So hat auch die Familie Pirker Mariazell zum Hotspot für Lebkuchen-Liebhaberinnen und -Liebhaber etabliert. Ein süßer Duft nach Honig, Gewürzen und Lebkuchen liegt in der Mariazeller Luft. Denn hier wird seit mehr als 300 Jahren der einzigartige Mariazeller Honiglebkuchen gebacken. Die Gewürzmischung gilt als streng gehütetes Geheimnis, und die altüberlieferten Rezepturen werden von Generation zu Generation weitergegeben. Und nicht nur das! Ganz nach dem Motto "Alles von der Biene" verwandelt sich bester Honig auch kunstvoll zu Met, Honigbrand und echtem Bienenwachs.
Likörmanufaktur Caj. Arzberger
Die wohltuende Wirkung des Mariazeller Magenlikörs ist seit Generationen weit über die Grenzen unseres Landes bekannt. Woher sie kommt, ist jedoch ein streng gehütetes Geheimnis. Cajetan Arzberger, war 1883 der Erste, der die wohltuende Wirkung von Kräutern in Form eines Magenlikörs in Mariazell den zahlreichen Pilgern aus der ganzen Monarchie anbieten konnte. Seine wunderbare Mischung aus 33 Kräutern hilft bis heute bei Völlegefühl, Störungen im Verdauungstrakt, Appetitlosigkeit und verdorbenem Magen. Die sorgfältige Extraktion von gemeinsam angesetzten Wurzeln, Blättern, Samen und Früchten bringt die Grundstoffe für die Weiterverarbeitung zu den bekannten Magenlikören.